Wissenswertes zu Plagiaten

Was ist ein Plagiat?

Ein Plagiat entsteht durch die Übernahme von Textpassagen, Tabellen oder Abbildungen fremder Autoren in die eigene Arbeit ohne entsprechenden Quellenverweis auf diese Autoren. Im Grunde geht es also darum, bereits veröffentlichte fremde Gedanken oder Ideen als eigene Leistung in der Arbeit zu präsentieren, obwohl die wissenschaftliche Urheberschaft dafür bei anderen Personen liegt. Auch die komplette Übernahme einer fremden Gliederung ohne Herkunftsangabe fällt bei dieser Sichtweise unter den Begriff Plagiat.

Wichtig ist der Umstand, dass es sich bei einem Plagiat nicht zwingend nur um eine unlautere Darstellung fremder Aussagen mit dem Ziel, den eigentlichen Verfasser zu verschweigen, handeln muss. Ein Plagiat kann auch unbeabsichtigt entstehen. Dies geschieht beispielsweise dann, wenn Aussagen eines Dritten in das eigene Werk übernommen werden, der zugehörige Quellenverweis jedoch aufgrund irgendwelcher Umstände nicht sogleich parallel erfolgt, und später vergessen wird, diese Zitation nachzuholen. Ein unbeabsichtigtes Plagiat lässt sich durch eine sorgfältige Vorgehensweise bei der Zitation vermeiden.

Bitte denken Sie daran, bei den allermeisten wissenschaftlichen Prüfungsarbeiten, vor allem auch Literaturarbeiten, das Auffinden und die Zitation geeigneter Quellen einen wichtigen Teil Ihrer wissenschaftlichen Leistung bildet. Es gibt daher normalerweise keinen Grund, die Nutzung wissenschaftlicher Werke nicht anzugeben.

Können einzelne Sätze bereits ein Plagiat bilden?

Prinzipiell muss diese Frage (leider) bejaht werden. Dies gilt vor allem dann, wenn es sich um einen Satz mit einer wichtigen und zentralen Aussage handelt. Allerdings sollte der Verfasser sich selbst die Zusatzfrage stellen, warum er in einem solchen Fall den eigentlichen Urheber nicht als Quelle genannt hat.

Ist eine Software zur Plagiatserkennung sinnvoll?

Eine Plagiatssoftware vergleicht den zu prüfenden Text abschnittsweise auf Übereinstimmung mit bereits veröffentlichten Textpassagen. Dabei ist sie grundsätzlich hinsichtlich der Vergleichspassagen auf die Texte beschränkt, die ihr zur Verfügung stehen, also in ihrer Datenbank gespeichert sind.

Von einer Plagiatssoftware werden deshalb als Vergleichstexte vor allem frei im Internet zugängliche Texte, wie etwa Veröffentlichungen von Organisationen, Verbänden oder Unternehmen, verwendet. Nutzen Sie solche Quellen in Ihrer Arbeit ist es daher zweckmäßig, diese eher sorgfältig als Zitate zu kennzeichnen. Unklarer stellt sich die Situation bei Verlagspublikationen dar. Einerseits gibt es im Internet auch hier frei zugängliche Open-Source-Quellen. Andererseits sind viele andere Verlagsveröffentlichungen nur gegen Entgelt oder im Rahmen eines Abonnements im Volltext abrufbar. Ähnliches gilt für noch nicht digital verfügbare, zumeist ältere Werke in Druckversion.

Wenn Sie Abschnitte fremdsprachiger Texte selbst übersetzen, ist eher davon auszugehen, dass in solchen Situationen eine Plagiatssoftware die Ursprungsquelle nicht finden wird. Allerdings stellen das Auffinden passender fremdsprachiger Texte, ihre Übersetzung und Integration in Ihre Arbeit bereits selbst eine wissenschaftliche Eigenleistung dar. Es gibt daher keinen Grund, die Nutzung dieser Quelle nicht anzugeben, zumal Sie diese dann ja auch im Literaturverzeichnis als Beleg für Ihre Quellenrecherche angeben können.

Aktuell ist noch nicht absehbar, ob und wie ein möglicher Einsatz künstlicher Intelligenz sich auf die Prüfergebnisse einer Plagiatssoftware auswirken kann bzw. wird.

Welche Folgen hat es, wenn der Prüfer ein Plagiat in einer Abschlussarbeit findet?

Grundsätzlich wirkt sich das Erkennen eines Plagiates nie günstig auf das Bewertungsergebnis aus. Allerdings gibt es hier keine feste Regel für mögliche Folgen, da viele Prüfungsordnungen dem Prüfer erhebliche Ermessensspielräume in diesem Bereich einräumen.

Was ist der Unterschied zwischen Zitationsfehler und Plagiat?

Ein Fehler bei der Zitation einer Quelle ist ein (formaler) methodischer Mangel im Bereich wissenschaftlichen Arbeitens. Von einem Plagiat unterscheidet er sich dadurch, dass die benutzte Quelle trotz technischer Mängel in der Durchführung prinzipiell angegeben bzw. vom Leser zu finden ist. Bei einem Plagiat fehlt hingegen ein Quellenverweis auf die fremde Urheberschaft.

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