Darf eine wissenschaftliche Arbeit in der Ich-Form geschrieben werden?
Prinzipiell ist die Benutzung der Ich-Form kein Mangel. Allerdings gibt es hierzu, abhängig vom Prüfer oder der Fakultät bzw. dem Fachbereich durchaus unterschiedliche Auffassungen. Manche Prüfer wünschen die Ich-Form, während dies bei anderen Prüfern eher als Mangel angesehen wird. Für eine dritte Gruppe von Prüfern ist diese Entscheidung den Studierenden völlig freigestellt und überhaupt kein bewertungsrelevanter Punkt.
Was dagegen nicht gemacht werden sollte, wenn Sie Ihre wissenschaftliche Arbeit allein verfassen, ist die Verwendung der Wir-Form. Dies ist ausschließlich Arbeitsgruppen vorbehalten und daher nur möglich, wenn Sie eine gemeinsame Seminar- oder Abschlussarbeit mit anderen Studierenden erstellen.
Darf ich oder soll ich in einer wissenschaftlichen Arbeit gendern?
Oftmals stellt sich diese Frage gar nicht. So gibt es Prüfer und Fakultäten bzw. Fachbereiche, von denen das Gendern ausdrücklich gewünscht wird. Gegenteilig dazu lehnen andere Prüfer und andere Fakultäten bzw. Fachbereiche das Gendern in wissenschaftlichen Publikationen explizit ab. In solchen Fällen übernehmen Sie jeweils einfach die geforderte Vorgehensweise.
Generell existiert gerade im wissenschaftlichen Bereich zu diesem Thema jedoch keine klare und allgemein verbindliche Regelung. Sowohl für als auch gegen das Gendern finden man jeweils verschiedene, ernstzunehmende Argumente. Wenn Ihnen die Wahl zwischen gendern und nicht gendern in Ihrer Arbeit freigestellt ist, sollten Sie folgenden Sachverhalt bedenken. Eine leicht verständliche und einfach lesbare Sprache wird durch das Gendern nicht gefördert. Die Nutzung von Genderzeichen macht Texte in der Tendenz eher komplexer. Wenn Sie sich also bezüglich einer gelungenen sprachlichen Ausdrucksweise eher anstrengen müssen, beispielsweise weil Sie keine Muttersprachlerin oder kein Muttersprachler in Deutsch sind, sollten Sie genau überlegen, ob Sie den komplexeren Weg des Genderns wirklich gehen wollen. Speziell im wissenschaftlichen Bereich ist es manchmal sowieso nicht einfach, inhaltlich anspruchsvolle Sachverhalte und Argumentationslinien dem Leser verständlich und nachvollziehbar vorzustellen.
Immer sollten Sie jedoch in Ihrer Arbeit eine einheitliche Vorgehensweise für das Gendern wählen und keinesfalls diesbezüglich kapitelweise wechseln.
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